Für die neuen antidemokratischen Entwicklungen ist nicht zuletzt die schwindende Hoffnung verantwortlich, ein sinnerfülltes Leben in der Gemeinschaft zu führen. Die Individualisierung konnte das altüberkommene Bedürfnis nach einer „Beheimatung“ im Kollektiv, ob religiös oder national, nicht abstillen. Hinzu kommen Feindbilder, die von populistischen Akteuren genährt werden: „Der Staat ist korrupt, die Ausländer zerstören unseren Wohlstand und unsere nationale Identität.“ Bedeutet dies, dass die liberalen Freiheiten und Grundrechte in Gefahr sind, autoritären Staatstrukturen und ihren politischen Profiteuren Platz zu machen? Ist der humanitäre, weil alle Menschen ohne Ansehung der Person umfassende Gedanke der Caritas zusehends dabei, durch eine kollektivistische Ethik – „Wir“ versus die „Anderen“ – ersetzt zu werden?
Nach dem Vortrag gibt es in der Diskussion die Möglichkeit, sich einzubringen und so demokratische Teilhabe zu leben. Herzliche Einladung!
Referent: Univ.-Prof. Dr. Peter Strasser, Jahrgang 1950, unterrichtete an der Grazer Universität „Rechtsphilosophie“, „Ethik“ und „Religiöses Denken“. 2014 erhielt Strasser den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt erschienen: „Apokalypse und Advent – Warum wir da gewesen sein werden“, Sonderzahl Verlag, Wien 2022. Im Frühjahr 2024 erschien im selben Verlag „Ewigkeitsdrang“, woselbst im 2025 der Band „Über die vorletzten Dinge“ erschienen ist.
Moderation: Florian Traussnig, Bildungsforum Mariatrost
Teilnahmebeitrag: € 20,00 / Studierende gratis
Anmeldelink
Wichtige Informationen: Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich!
Diese Veranstaltung ist gefördert aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB).